Rügens Eisenbahnzeitalter began am 1. Juli 1883 mit der Eröffnung der normalspurigen Bahnstrecke von Altefähr nach Bergen. Gleichzeitig ging die Fährverbindung von Stralsund nach Altefähr in Betrieb. Der heutige Rügendamm entstand erst viel später.
Zwei Fährschiffe übernahmen anfangs den Transport der Güter- und Personenwagen zwischen dem Festland und der Insel.
Weitere Streckeneröffnungen folgten in den 1890er Jahren, so von Bergen nach Putbus, von Putbus nach Lauterbach und von Bergen nach Saßnitz. 1937 entstand die Verbindung von Lietzow über Prora nach Binz und mit Inbetriebnahme des neuen Fährhafens die nach Mukran.
Für die Anbindung des landwirtschaftlich genutzte Hinterland entschied man sich für den Bau kostengünstigerer Schmalspurstrecken. Gleichzeitig entwickelten sich einige Fischerdörfer zu Badeorten, die ebenfalls auf Anbindung warteten.
Etappenweise gingen deshalb innerhalb von 5 Jahren alle Kleinbahnstrecken wie folgt in Betrieb: 19,1 km --- Putbus - Sellin Ost 35,3 km --- Putbus - Altefähr 37,9 km --- Bergen - Altenkirchen mit der Wittower Fähre 5,1 km --- Sellin Ost - Göhren
Vom Abschnitt Bergen - Altenkirchen entstand am Haltepunkt Buhrkow noch ein Abzweig über Dranske zur Halbinsel Bug. Dort befand sich während des I. Weltkrieges eine militärische Seefliegerstation. In den 30er Jahren ist die Strecke wieder eingestellt worden.
Am Haltepunkt Sellin West.
Die Strecke nach Altenkirchen wies noch eine Besonderheit auf. Der 300 m breite Breeetzer Bodden trennte die Strecke zwischen Wittower Fähre und Fährhof. Man entschloss sich für eine Eisenbahnfährverbindung wobei zwei eigene Fährschiffe die Wagen hin und her übersetzten, planmässig aber nur Güterwagen. Die Fahrgäste der Personenzüge mussten aussteigen und auf der jeweils anderen Seite in den anderen Zug einsteigen.
Der letzte Teil folgt demnächst.
Vielleicht entschädigt der kleine Text zur Geschichte etwas die fehlende Sonne in den Bildern.