Entgegen aller Erwartungen präsentierte sich das Wetter gestern in den Morgenstunden äußerst gut und somit gings mal wieder raus an die frische Luft. Durch einen guten Kollegen hatte ich erfahren, das anstatt der Knödepressen eine altlackierte 242 im Rychlikumlauf zwischen Cheb und Plzen mitmischt. Genug Grund, da mal vorbeizuschauen. Begonnen habe ich in Stebnice/Stabnitz. Der erste Schnellzug war noch mit Knödel, 362 079 hatte die Ehre
Für die 2. Runde nach Plzen war 242 276 wieder an der Reihe. Mit +5 startete der Zug in Cheb. In der Einfahrt von Lipova u Chebu/Lindenhau erwartete ich den Zug:
Für die Rückfahrt wechselte ich an den Fuß des Kaiserwaldes, nach Lazne Kynzvart/Bad Königswart. Ein sehr geschichtsträchtiger Ort, zählt er doch zu den bedeutensten Kurorten innerhalb Tschechiens. Auch hier spielte heilendes Wasser, ähnlich wie in Bad Elster und Bad Brambach, eine große Rolle, das dieser Ort heute ein wahres Kulturzentrum mit dem benachbarten Marianske Lazne/Marienbad bildet. Die Stadt mitsamt des prachtvollen Barockschlosses im Wienerischen Klassizismus, war einmal die Sommerresidenz des ehem. österreichischen Staatskanzlers Lothar von Metternich, das es heute zu besichtigen gibt. Es ist mittlerweile eingleisig geworden. Die Ceske Drahy versucht nach und nach, die Strecke durchgängig zweigleisig auszubauen. Unter einem Höhenzug des Kaiserwaldes kündigte sich bereits durch das Rauschen im Tal der Zug an. 242 276 wieder auf dem Weg nach Cheb:
Hallo Toni, anbei ein Bild von mir vom 20. Oktober 2012. Die Unterführungen waren da auch schon. Ist halt zu jeder Jahreszeit eine schöne Stelle, am Höhepunkt bei km 430 der Kaiser-Franz-Josephs-Bahn bei Bad Königswart am Kaiserwald. Mit Gruß Wolfgang.
Einen sehr ähnlichen Zug habe ich an diesem Tage auch aufgenommen. 2x Laminat hingen davor. Eingereiht waren auch die Container für Neydek. und wie bei dir im hinteren Zugteil leere Kohlewagen. Uhrzeit war gegen 11.30 Uhr, also deutlich eher wie bei dir. In der Gegenrichtung waren auch 2 Laminate mit einem Mischer unterwegs, das war gut 90min vorher.
Hallo Taigatrommel, Dank das mal jemand auch etwas schreibt, was es abseits der Gleise zu entdecken gibt. Bad Königswart ist wirklich eine Reise wert und wie bei allen "feinen" Bädern liegt der Bahnhof etwas abseits (wie auch in Bad Elster, Bad Schandau u.a.).
In Lipova u Chebu (Lindenhau) kann man auch mal aussteigen und bis Doubrova (Taubrath) laufen/fahren (2 km). Etwas weiter, wenn man mit dem Auto ist, über Mytina (Altalbenreuth) kommt man zur sehenswerten restaurierten Klosteranlage Maria Loreto und von dort über Stary Hroznatov (Altkinsberg) nach Cheb . Von Mytina gehts auch nach Neualbenreuth in Bayern (5km) vorbei am Zelezna hurka (Eisenbühl) direkt an der böhmisch-bayrischen Grenze (Goethe war auch schon da) . In Doubrova/Mytina beginnt auch ein neugestalteter Naturlehrpfad am Stebnicky potok (Stebnitzer Bach) vorbei am ehemaligen Kyselecky hamr mit einer sehr ergiebigen wohlschmeckenden Säuerlingsquelle, wie man sie des öfteren in dieser Gegend findet (u.a. auch in Schönberg unweit Posten 50 PE). Doubrova ist bekannt durch sein geschlossenes altes Ortsbild mit mehreren Häusern im Egerländer Stil. Ein kleines Bauernmuseum (nennt sich Skanzen) und deneben eine schöne Gaststätte (wenn sie nicht wieder mal wegen Besitzerwechsel geschlossen ist) gibt es dort auch.
Und wer gut zu Fuß (oder zu Fahrad) ist, geht auf den Tillenberg noch in Böhmen direkt an der bayrischen Grenze. Jetzt auch von allen Seiten gut ausgeschildert (ca. 10 - 12 km) und schaut sich den "eisernen Vorhang" an, denn der neue Betreiber des Turmes hat die alte militärische Umzäunung des Geländes im Original übernommen und öffnet diese nur zu besonderen Anlässen. Man kommt leider nicht die letzten 200 m bis zum weithin sichtbaren Turm des zweithöchsten Berges der Oberpfalz vor (zumindest war es im Frühjahr 2016 noch so). Ich hoffe, dass ich die Bahnfans nicht allzusehr gelangweilt habe. Viele Grüße vom Bärenteich