.... Weil er laut Gesetz die Aufgabe trägt, (Zitat) "die Sicherstellung einer ausreichenden Bedienung der Bevölkerung mit Verkehrsleistungen im Öffentlichen Personennahverkehr als eine Aufgabe der Daseinsvorsorge" zu gewährleisten. (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Regionalisierungsgesetz )
Über's Vogtland will ich heute mal gar nicht reden, weil die Nachfrage im Bahnverkehr oft sehr gering ist. Aber beim Projekt City-Tunnel / MDSB in Leipzig hat man wirklich Milliarden an Steuermitteln ausgegeben, um der Region ein neues, leistungsfähiges Nahverkehrssystem zu verschaffen. Und dann ist man seitens der Aufgabenträger und deren Vertragspartnern über Jahre nicht in der Lage, den Erfolg des neuen Angebotes in der Praxis auch mit ausreichend Kapazitäten zu ermöglichen. Es kann ja passieren, daß man bei der Ausschreibung mit zu geringen Kapazitäten bzw. Reserven geplant hat. Es darf aber nicht sein, daß man dies über Jahre so hinnimmt, ohne wirksam zu korrigieren. Derzeit plagen die 1442er wohl gerade Motorenprobleme, morgen wird es dann wieder etwas anderes sein. Irgendein Grund für Fahrzeugmangel findet sich immer. Daß die Reserven und Wartungskapazitäten aber generell deutlich zu gering sind, mag scheinbar keiner zugeben:
Und weil es gerade aktuell in der Presse ist: Wenn es schon an normalen Tagen nicht gelingt, mit ausreichend langen Zügen zu fahren, dann überrascht es natürlich nicht, daß man bei Großveranstaltungen erst recht überfordert ist. Scheinbar hält man es (seitens der Stadt) trotzdem für vertretbar, am gleichen Wochenende zwei Konzerte im Stadion mit je 40.000 Besuchern und ein Festival mit 80.000 Besuchern zu genehmigen, mit entsprechenden Auswirkungen (Beispiel):
Wurden denn überhaupt nennenswerte Zusatzleistungen gefahren für diese Großveranstaltungen? Ich hoffe jedenfalls mal, die bösen Buben ... ähm Onkels haben die Züge nicht gleich komplett zerlegt. Beim nächsten mal werden dann bestimmt noch mehr Leute versuchen, den privaten Pkw zu nutzen, weil der ÖPNV sich als nicht flexibel genug erwiesen hat für solche Fälle.
Zurück zum eigentlichen Thema: Man findet ähnliche Beispiele wie oben geschildert überall in Deutschland, also daß bei Ausschreibungen mit viel zu wenig Reserven geplant wird bzw. daß die Verfügbarkeit der Fahrzeuge zu positiv eingeschätzt wird. National Express in NRW ist z.B. auch gerade mal wieder in den Schlagzeilen, zufälligerweise auch mit Talent 2:
Die Schuld nur auf die Triebwagen zu schieben wäre aber zu einfach (zumal auch deren Qualität letztlich nur ein Ergebnis ihres verkehrspolitischen und organisatorischen Umfelds ist). Der Fehler liegt m.E. im System der Bahnreform begründet. Fehler lassen sich korrigieren, wenn man das ernsthaft will. Aber das derzeitige System eignet sich gut, um die Schuld auf den jeweils anderen Vertragspartner zu schieben, ohne daß sich was ändert. So wird man den Individualverkehr in Deutschland nicht wirkungsvoll reduzieren. Und so bewegt man sich ein Stück weiter Richtung "Bananenrepublik" aus Sicht der Nutzer.