nachdem ich vor zwei Jahren auf meine Anfänge in der Eisenbahnfotografie zurückblickte (siehe hier) möchte ich hiermit einmal auf das Jahr 2010, in welchem sich das Hobby bei mir vollends „durchsetzte“, zurückblicken. Zusätzlich bestimmten einige große private Veränderungen das Jahr. So konnte ich das erste, von starker Entwicklung geprägte Lebensjahr meines Sohnes beobachten und zudem noch mein Studium erfolgreich abschließen. Dazwischen aber besuchte ich mal häufiger, mal seltener die Schienenstränge Sachsens. Ausflüge zu entfernteren Zielen blieben eine seltene Ausnahme.
Januar
In den ersten Hobbyjahren mein meistfotografierter Zug – das wäre er vmtl. immer noch, würde er noch zu dieser Zeit verkehren - der üblicherweise kurz vor dem Mittag Freiberg passierende Autoleerzug aus Glauchau oder Gößnitz oder Zwickau. So genau habe ich das damals nicht erforscht.
Eine 152, wie 152 090 am 28.01.10, kam meines Erachtens relativ selten vor’m Autoleerzug zum Einsatz
Februar
Dank zahlreicher Besuche bei der Schwiegerfamilie in Meißen, gab und gibt es immer wieder Ausflüge an die „Leipziger“ und „Berliner Schiene“. 2010 nahmen aufgrund der Errichtung der Neubauspange Weißig-Böhla sämtliche Züge den Weg über Coswig und Priestewitz und machten diesen Abschnitt besonders für den eher am Verkehren zahlreicher Züge als schönen Motiven interessierten Neuling interessant.
Die erste und letzte Werbelok der BR 120, die mir begegnete – 120 151 passiert am 06.02.10 mit EC 378 den Bahnhof Coswig
März
Wie bereits in den Erklärungen zum Vormonat geschrieben, lag mein Hauptaugenmerk bei Fotoausflügen damals auf dem Fotografieren möglichst vieler Züge in kurzer Zeit. Diese Prämisse führte mich zwangsläufig irgendwann nach Leipzig-Thekla.
Der 13.03.10 glänzte wahrlich nicht mit Fotowetter, dennoch war mir dies die Anfahrt von einem Wochenendheimatbesuch in Altenburg wert, neben zahlreichen Güterzügen wanderte auch 143 002 mit einer RB nach irgendwohin auf den Chip
April
Den Winter 2010 habe ich als recht hartnäckig und vor allem sonnenarm in Erinnerung. So gab es zum bereits Anfang April stattfindenden Osterfest noch keine Farben- und Blütenpracht.
Bevor es am Karsamstag erst zu Freunden in Strehlen gehen sollte, wurde noch ein kurzer Stopp am Haltepunkt eingelegt, den hier gerade 180 018 mit einem „Mischer“ nach Tschechien passiert
Mai
Auch bei Besuchen in der ostthüringischen Heimat wurde und wird gern mal ein wenig Zeit an der Strecke verbracht. Wie die 180 im letzten Foto, blickten auch die Lokomotiven der Baureihe 140 im Jahr 2010 in eine unsichere Zukunft, sollten sie doch bereits zum letzten Jahreswechsel abgestellt werden. So erhellte sich stets das Gemüt, wenn vor einem Güterzug ein „Schraubeneimer“ Dienst tat.
Himmelfahrt aka Männertach blieb lange Zeit Heimspiel, am Vorabend ging es nach dem Abendessen per Velo nochmal kurz nach Kotteritz an die Strecke, wo passenderweise 140 595 mit leeren Autowaggons nach Zwickau oder Gößnitz oder Glauchau zeitnah erschien
Juni
Mit Ende des Wonnemonats endete auch meine „klassische“ Studentenzeit, nun war Diplomarbeit bei einer in Chemnitz ansässigen und in der Schienenfahrzeugindustrie durchaus bekannten Firma angesagt. Ziemlich oft habe ich morgens aus dem Zug heraus die 218 der Erzgebirgsbahn auf dem Weg nach Annaberg gesehen. Leider hat es nie zu einem Foto dieser interessanten Leistungen gereicht.
Am 29.06.10 unterbrach ich die Heimfahrt in Falkenau mit dem Ziel die Brücke über das Hetzbachtal von der Nordseite abzulichten, in der Hoffnung, dass zum einen das Licht weit genug herumkommen würde und zum anderen spekulierte ich ein wenig auf den Autozug aus Dresden, den ich die Tage vorher jeweils weit vor Plan beobachten konnte. Beides wurde nicht erfüllt, aber zumindest konnte ich dank der Radio-Funktion meines MP3-Players (Smartphones setzten erst später richtig durch) die Übertragung der Fußball-WM aus Südafrika verfolgen.
Juli
Etwas Sommerurlaub genehmigte mir mein Diplomarbeitgeber. Mit Campingkram bepackt ging es an die Ostsee und während in zahlreichen Zügen ausgefallene Klimaanlagen für Verdruss und Schlagzeilen sorgten, freute ich mich über öffenbare Fenster im, erst in Dresden angehängten, ehemaligen Interregio-Wagen und kühles tschechisches Bier im Speisewagen von EC 378, der damals Wien mit Binz verband.
Als erste 371 wurde die ehemalige 180 001 in das Najbrt-Design umlackiert, am 09.07.20 hat sie EC 378 bis Dresden gebracht und wird den Zug gleich an eine 101 übergeben
August
Deutlich mehr Sonderfahrten fanden vor zehn Jahren noch auf der Zellwaldbahn statt. Am letzten Augustwochenende pendelte eine Ferkeltaxigarnitur mehrmals zwischen Freiberg und Nossen, ein konkreter Anlass ist mir nicht in Erinnerung, vielmehr aber das Wetter, das sich mehr herbstlich denn spätsommerlich anfühlte.
Am Abend des 28.08.10 lichteten sich noch einmal die Wolken und erhellten 772 132 bei Kleinwaltersdorf
September
Obwohl ich mir während meiner Diplomarbeit nicht wirklich Gedanken über die Zeit danach machte, ging ich fest davon aus, zukünftig weit entfernt zu leben. So nahm ich mir vor, soweit möglich noch einmal ein paar Motive an der DW zwischen Chemnitz und Freiberg umzusetzen. Diese mussten aufgrund der Pendelei natürlich nahe der Bahnhöfe liegen und so stieg ich am frühen Nachmittag des 13.09.20 in Flöha aus.
Kurz bevor die Zschopau in Flöha in die Flöha mündet, unterquert sie am 22.09.10 612 481 auf seiner Fahrt als IRE 3088 nach Nürnberg
Oktober
Während meines Diplomsemesters nutzte ich in der Regel den Bahnhof Chemnitz-Mitte zum Ausstieg. Dieser wies, wie auch Chemnitz-Süd, noch DR-Flair auf. Obwohl es nie von der ToDo-Liste verschwand, ist das nachfolgende Foto doch das Einzige, das mir bis zu den kürzlich begonnenen Umbauarbeiten gelang.
Kurz bevor mein Zug in Richtung Freiberg einfuhr, konnte ich RB 17572, einen der HVZ-Verstärker zwischen Chemnitz und Zwickau, beim Halt in Chemnitz-Mitte festhalten
November
Der November steht seit jeher für triste und trübe Bedingungen. Auch 2010 war das nicht anders. Von einem Familienbesuch ging es nach dem Kaffeetrinken, also kurz vor Einbruch der Dunkelheit nach Coswig.
Bahndienstfahrzeuge riefen 2010 bei mir keine Begeisterungsstürme hervor und auch heute würde ich bei den meisten wohl ähnlich reagieren, für 708 334 würde ich aber wohl doch erneut den Kaffeetisch verlassen
Da ich im Dezember hauptsächlich mit dem Schreiben der Abschussarbeit beschäftigt war, gibt es noch ein Bild aus dem November. Mittlerweile hatte sich abgezeichnet, dass wir zunächst einmal weiter in Freiberg bleiben, daran hat sich bis heute nichts geändert und so konnte sich auch mal ein paar anderen Zielen gewidmet werden. Obwohl damals nicht groß in Foren oder vergleichbaren Dingen unterwegs, war das Ende der „Horkaschiene“ allgegenwärtig. So kam es zu meiner ersten Torschlusspanik, am letzten Novembersamstag ging es den langen Weg bis an die polnische Grenze. Als Erfolg kann ich den Tag bis heute nicht verbuchen, denn gerade mal ein Güterzug fuhr mir vor die Linse und der hatte auch noch keine Ludmilla vorne dran. Aber ob ich dort nochmal hinkomme?
Das Fahrzeug könnte man vielleicht immer noch dort antreffen, ansonsten dürfte sich in Mücka in den letzten zehn Jahren viel verändert haben
Ich wünsche allen trotz (oder wie in meinem Fall gerade wegen) der Einschränkungen ein frohes, gesundes und besinnliches Weihnachtsfest!
Deutlich mehr Sonderfahrten fanden vor zehn Jahren noch auf der Zellwaldbahn statt. Am letzten Augustwochenende pendelte eine Ferkeltaxigarnitur mehrmals zwischen Freiberg und Nossen, ein konkreter Anlass ist mir nicht in Erinnerung, vielmehr aber das Wetter, das sich mehr herbstlich denn spätsommerlich anfühlte.
Am Abend des 28.08.10 lichteten sich noch einmal die Wolken und erhellten 772 132 bei Kleinwaltersdorf
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit björn
Hallo Björn, anbei die gesuchten Daten zum letzten Augustwochenende.
28.+29.08.2010 – Sonderfahrt zum 825 jährigen Stadtjubiläum Nossen Nossen – Freiberg – Nossen mit 172 132 + 172 760
Am Sa: 26562 DNO, 36563 DFR, 26564 DNO, 36565 DFR, 36566 DNO, 36567 DFR, 36568 DNO, 36569 DFR Am So: 36548 DNO, 36563 DFR, 36564 DNO, 36567 DFR