eigentlich war die Reise nach Dalmatien, genauer gesagt in die Region Split, schon im Frühsommer geplant, aber coronabedingt musste das ausfallen. So kam der September ins Spiel, auch wenn da nur noch ein einziger Nachtzug, der Regiojet von Prag nach Split und auch nur noch dreimal die Woche verkehrte, sprach doch die tieferstehendere Sonne im September für ganztägige Fototouren ohne mittägliche Hochlichtpausen. Ganztägige Fototouren wurden es dann doch nicht, fast alle Bilder entstanden nur am Rande von Ausflugsfahrten in der Region Split. Los ging es am Sonntag, dem 12.9. zunächst in den Raum Stuttgart um unsere Tochter abzuholen. Danach kamen wir nicht ganz ohne Staus bis Novo mesto in Slowenien wo wir eine Zwischenübernachtung einlegten. Am darauffolgenden Montag starteten wir dann am Vormittag in Richtung Split. Auf einer Internetseite von HŽPP, die Verspätungen von Reisezügen an- zeigt, erfuhr ich dann das der RJ 1047 von Prag nach Split über 3 Stunden Verspätung hat. Da wir ohnehin auf der Autobahn Richtung Süden nahe an Ogulin vorbeikamen wurde dort noch ein kurzer Zwischenstopp eingelegt. Lange musste ich auch gar nicht warten...
...bis 2044 007 mit dem RJ 1047 in Oštarije Ravnice, kurz hinter Ogulin, als erstes Bild des Urlaubs auf den Chip kam. 13.9.
Danach ging es wieder auf die Autobahn und es kam der Gedanke auf den Zug auf seinem langen Weg an die Adria noch ein zweites mal abzupassen. Die Familie hatte nichts dagegen und so verließen wir in Sveti Rok noch einmal die Autobahn, ich hatte ein Motiv mit dem Berg Zir im Sinn, dass ich 2014 bei unserem letzten Urlaub in Dalmatien schon einmal gemacht hatte. Als wir dort ankamen war die Enttäuschung allerdings groß, war die Strecke in den letzten Jahren doch ganz schön zugewachsen. Da wir aber in Sveti Rok wieder auf die Autobahn auffahren wollten, blieben wir hier und auf einer kleinen Anhöhe fand ich dann doch noch einen akzeptablen Fotostandpunkt. 2044 007 mit dem RJ 1047 ein zweites mal. Danach ging es weiter nach Kaštela, genauer gesagt nach Rudine wo wir unser Ferienhaus, nur rund 200 m unterhalb der Bahnstrecke, bezogen.
Am darauffolgenden Tag besuchten wir Split und einige Einkaufstempel, bei der Rückfahrt am Nachmittag gab es einen Zwischenhalt am Einfahrvorsignal des Bahnhofs Kaštel Stari. 7123 015/016 als Pu 5506, Split - Perković, kam zuerst.
Wenig später dann der recht zuverlässig verkehrende 60340 mit 2062 019 und 2062 024.
Ausnahmsweise noch eine spätere Auslösung. 14.9.
Am Mittwoch, den 15.9. besuchten wir die alte Hafenstadt Omiš und die Cetina-Schlucht. Am Nachmittag bei der Rückfahrt nach Rudine blieb der obligatorische Fotohalt nicht aus, diesmal war er am Einfahrsignal des Bahnhofs von Kaštel Sućurac. Wieder wurde zunächst beim 7123 015/016 als Pu 5506 auf den Auslöser gedrückt...
...und ein weiteres mal beim 60340, bespannt mit 2062 112 und 2062 110. An den nächsten zwei Tagen blieb die Kamera in der Tasche, es gibt im Urlaub ja auch noch andere schöne Dinge...
Am Samstag, dem 18.9. besuchten wir die Hafenstadt Šibenik mit sehenswerter Altstadt und der Burg. Da an diesem Tag wieder der Regiojet unterwegs war wollte ich ein Motiv umsetzten was ich hier in der DSO-Galerie gesehen hatte. Von einem Berg oberhalb des kleinen Dorfes Mravnica hat man einen schönen Blick auf die Bahnstrecke und die Bergwelt Dalmatiens. Nur das Erreichen des Fotopunktes gestaltete sich etwas schwierig. Ging es zunächst an einer alten Einfriedungsmauer recht passabel nach oben wurde es dann immer hinterlicher. Über eine Geröllhalde aus teils großen Steinen, garniert mit einen recht hartnäckigen Gehölz und dem ständigen Blick nach etwaigen Schlangen, wurden die letzten ca. 50 m recht anstrengend. Oben angekommen wurde man aber mit diesem Blick belohnt... 2044 007 mit dem verspäteten RJ 1047. Nach dem ebenso beschwerlichen Abstieg wurden erst die Spuren sichtbar, dank der kurzen Hose wiesen die Beine doch einige blutige Kratzspuren auf.
Nach der Reinigung und Desinfizierung dieser ging es weiter in Richtung Adria. Auch hier gab es noch ein Motiv das ich bei den vorangegangen drei Besuchen Dalmatiens noch nicht verwirklicht hatte. Ein kleiner Weg kurz nach Labin Dalmatinski ermöglicht nach wenigen Hundert Metern einen schönen Blick auf Bahn und Adria. Zunächst der diesmal recht lange 60340 mit 2062 024. Die 20 Tadds waren in Anbetracht nur einer Lok sicher leer, die Geräuschkulisse trotzdem eindrucksvoll.
Wenig später gab es schon wieder Dieselgrummeln aus der Ferne, es war aber nicht der erhoffte 1046 nach Prag sondern ein zweiter Güterzug! Wie ich später von einem freundlichen und auskunftsfreudigen Fahrdienstleiter - dessen Hilfe ich übrigens noch öfters in Anspruch nahm - erfuhr war dies der 61100, Solin - Knin, gezogen von 2062 019.
Nun sollte nur noch der RJ 1046 nach Prag auf den Chip, der Gegenzug war mit rund +90 Minuten in Split angekommen. In der Regel stand er dort etwa eine Stunde bevor die Rückfahrt nach Prag angetreten wurde. Diesmal stand es aber rund anderthalb Stunden, so dass es mit dem Licht hier oben langsam knapp wurde. Man konnte schon deutlich sehen wie die Schatten immer schneller den Berg hochkrochen. Aber dann kam er endlich um die Ecke und zu meiner Freude war in Split die Lok getauscht wurden, die richtig rum fahrende 2044 017 bespannte nun den RJ 1046. Danach ging es zufrieden ins Quartier.
Am darauffolgenden Sonntag, dem 19.9. wurde der Tag in Küstennähe verbracht, am Nachmittag wollten meine Damen angesichts der hochsommerlichen Temperaturen an den hauseigenen Pool. Gelegenheit für mich ein weiteres immer wieder aufgeschobenes Wunschmotiv zu verwirklichen. Also hoch nach Labin Dalmatinski, in der Nähe der Straßenbrücke über die Bahn geparkt und nach einer für einen Endsechziger mit Arthrose in beiden Knien etwas beschwerlichen kleinen Kraxelei stand ich auf einen Felsplateau mit herrlichem Blick auf die Bahnstrecke. Nach ein paar Metern Weg postierte ich mich auf die in den Fels gehauene Brücke über die Bahn auf der wohl früher ein alter, nur noch teilweise erkennbarer, Weg führte. nach etwa 20-minütiger Wartezeit wurde ein leichtes Dieselgrummeln in der Ferne hörbar... 2062 111 und 2062 119 mit dem 60340 auf dem ersten von hier sichtbaren Damm...
...gleich darauf wurde der zweite Damm passiert.
Und dann das eigentliche Hauptmotiv, bei dem ich doch etwas in den Weitwinkelbereich gehen musste um den ganzen Zug, bestehend aus 20 Tadds auf das Bild zu bekommen. Weiter geht es dann im zweiten und letzten Teil.