Heute gibt's die Fortsetzung zum ersten Teil der Straßenbahnjagd in Prag.
Zuerst wieder ein Blick auf die Stadt. Hier schauen wir vom Vítkov-Hügel in Richtung Petřín. Ganz vorne die Nordeinfahrt vom Hlavní nádraží (Hbf), dahinter die Altstadt und schon auf der anderen Moldauseite der Petřín mit dem Stadion in Strahov und dem sogenannten Prager Eiffelturm. Das Stadion hat mal Platz für 250 Tausend Zuschauer geboten und galt als das größte der Welt. Wer genau hinschaut kann die Seilbahnstation Nebozízek am Hang erkennen.
Nun zeige ich euch mal noch was vom T3, jetzt gibt's die auch auf ein paar mehr Linien als Solos.
Eine der von der Linienänderung stark betroffenen Linien ist die 2. Früher Verstärkerlinie, jetzt mit Solos einmal quer durch die Stadt. Hier am rechten Moldauufer kurz vor Einfahrt zur Auswärts-Haltestelle Podolská vodárna (Wasserwerk Podolí).
Und ein T3R.P auf dem Gleisdreieck am Čechův most kurz vor der gleich benannten Haltestelle. Man sieht, dass sich zur Hauptzeit die 15-Meter-Züge nicht gerade über mangelnde Auslastung beklagen können Die Treppe rechts führt zum Bergpark Letenské sady, wo man auch einen tollen Brückenblick erhaschen und ein weniger bekanntes Wahrzeichen von Prag aus der Nähe sehen kann - das Metronom.
Nächster Fahrzeugtyp! T6A5 in der Ausführung von Mitte der 1990er mit Schwingtüren gab es in Prag ca. 150 Stück aus den Jahren 1995 bis 1997. Leider ist die Tendenz fallend. Selbst Bagatellunfälle oder anstehende Fristen führen seit einigen Jahren zur Außerdienststellung. Der Verkehrsbetrieb ist der Meinung, diese Fahrzeuge nicht modernisieren zu können und ersetzt sie nach und nach mit T3R.P bzw. Niederflurwagen von Škoda. Sehr schade meiner Meinung nach, der T6A5 war der letzte in Großserie bei ČKD hergestellte Fahrzeugtyp. Selten sind inzwischen auch die ursprünglichen Automatikkupplungen vom Fabrikat Sécheron, der Zug unten hat sie noch. Die wurden und werden mit Standardkopfkupplungen ohne E-Teil ausgetauscht. Noch mehr Glück haste, wenn die gekuppelten Nummern zusammenpassen
Hier durfte ein Zug der Hauptlinie 9 bei einer vormittäglichen Wendepause im Stadtteil Hrdlořezy gefuzzt werden. Normalerweise sind hier alle 3 Gleise ständig mit Zügen der Linien 1, 9 und 11 belegt.
Wenden wir uns nun dem KT8D5.RN2P zu. Hervorgegangen ist er aus dem KT8D5. Durch Modernisierung erhielt man 47 Wagen für Zweirichtungsverkehr mit niederflurigem Mittelteil. Bis auf einen zum historisch erklärten wurde der gesamte Bestand dieser Wagen umgebaut, wobei man einfach die ursprüngliche ID-Nummer um 50 hochgezählt hat. Also der einzige Wagentyp in Prag, wo man die Mod. zum Original zurückverfolgen kann Fun fact: Strausberg bei Berlin hat sich sowas auch bauen lassen
Stellvertretend sei hier einmal einer in Letná nahe der Haltestelle Hradčanská gezeigt.
Nu wird's aber modern Seit 2006 gibt's den 14T von Škoda mit Design von einem deutschen Luxus-Autohersteller, nachträglich wurde die Handelsbezeichnung "Elektra" vom Hersteller erfunden. Geplant waren 60 Stück, 35 Stück sind noch vorhanden und davon 18 einsatzfähig. Über die Jahre zeigten sich diverse technische Probleme, die zum Teil sicherheitsrelevant waren und mit der Abstellung der ganzen Flotte endeten. Der Verkehrsbetrieb sprang daraufhin vom Vertrag ab. Mittlerweile wurden schon die Nachfolger geliefert, dadurch verzögerte sich auch die Wiederinbetriebnahme der 14T. Inzwischen wird aufgearbeitet und langsam kehren sie auf die Straßen zurück.
Einer im Originallack auf der Hauptlinie 17, die alternierend entweder von Vozovna Kobylisy oder als Kurzlauf von Výstaviště Holešovice nach Sídliště Modřany geführt wird.
Die jüngsten in der Prager Straßenbahnfamilie sind die 15T oder auch "ForCity Alfa". Um die 250 Stück soll es mal in Prag geben. Im letzten Jahr wurde die gefaceliftete und technisch weiterentwickelte Variante 15T4 angefangen auszuliefern. Hier erstmal das Original:
Großes 15T-Treffen an der im Grünen gelegenen Zwischenschleife Výstaviště Holešovice. Direkt an der Schleife liegen das namensgebende Messegelände und der früher als Namensgeber herangezogene Waldpark Stromovka. Ein 15T4 im Einsatz auf der ebenfalls neu ausgewürfelten Linie 12 erreicht mit Zielschild "Nenastupujte" (Nicht einsteigen) die Ausstiegshaltestelle, während zwei "klassische" 15T vom Einstieg aus ihre Missionen auf der 12 und der 17 starten.