Laut einer Umfrage von DB Regio erhält das neue Leipziger S-Bahn-Netz die besten Bewertungen der S-Bahn-Netze in Deutschland:

http://www.lvz-online.de/nachrichten/akt...l-a-250887.html



Aus vogtländischer Sicht sind meiner Meinung nach vor allem zwei Dinge sehr kritisch zu bewerten:

(1)
Die Kurzwende der S5X in Zwickau.
Schon bei mittleren Verspätungen muß die S5X vorzeitig wenden, woraus dann jedesmal ein Zugausfall nach/ab Zwickau resultiert, mit entsprechenden Anschlußverlusten für Reisende aus dem Vogtland. Besonders in der Stunde, wo keine S5 verkehrt, ist das kritisch zu sehen.

(2)
Die fehlende direkte Durchbindung nach Plauen und Hof.
Obwohl die Elektrifizierung im Vogtland einst vor allem mit dem Bau des City-Tunnels begründet wurde, ist der Zug für eine Durchbindung von Hof und Plauen nach Leipzig auf lange Zeit abgefahren. Es wäre ungerecht, dies nur auf die "Schlafmützigkeit" des ZVV bzw. des Vogtlandkreises zurückzuführen. Vielmehr ist auch seitens der anderen Aufgabenträger und seitens der aktuellen Landesregierung kein ausreichender Wille erkennbar. Bei ernsthaftem Willen aller Beteiligter hätte ich einen nachträglichen Zusatzvertrag mit DB Regio durchaus für machbar gehalten, nachdem der Zeitplan für die Elektrifizierung endgültig klar war. Da ja nach Zwickau neben der S5X auch noch die S5 fährt, könnte man bei alternierender Durchbindung der S5X nach Zwickau/Hof den Zusatzbedarf an Fahrzeugen in Grenzen halten. Notfalls wäre sogar ein Kopfmachen in Zwickau und Weiterfahrt nach Hof denkbar gewesen. Auch dies wäre noch besser gewesen, als die jetzige Umsteigelösung. Die Fahrgastzahlen sind dementsprechend schlecht (zumindest nach meiner subjektiven Beobachtung) ...


mfg
Andreas M.

Hier mal meine subjektive Sicht...

Klar wäre der Fahrzeugbedarf für die zusätzliche Leistung bis Hof nicht groß, nur wird mit der jetzigen Lösung vorhandenes Fahrzeugmaterial verwendet. Ausreichend ist dieses bei meinen Fahrten auch gewesen. Die letzten 10 Jahre kann ich einen Rückgang der Zahlen LL-DP-NHO zwar sehen, aber dieser ist nict wirklich hoch, außer zu den Wochenendpendlerzeiten. Zu dem kommt ja auch ein höhengleicher Übergang in Werdau, welcher einem Toilettengang gleich kommt und somit nicht unbedingt als Aufwand zu sehen ist (kurzzeitig Frischluft atmen und die Beine vertreten).

Anschlusstechnisch hatte ich in der ganzen Zeit nur einen verpasst (Richtung Heimat mit +7), da konnte ich aber gleich mit dem RE die fünf Minuten später nach Zwickau und dann mit der VBG nach Plauen fahren. Das ganze war erträglich ohne große Wartezeiten auf zügingen Bahnsteigen...

Also ich finde das Umsteigen in Werdau lästig!
Man weiss nie ob man dort noch ein Sitzplatz bekommt, da die S-Bahnen nicht nur von Zwickauern genutzt wird sondern
auch von Fahrgästen die aus Richtung Klingenthal/Fakenstein und Aue kommen. Auch ist immer ungewiss ob
nun ein oder zweiteilig gefahren wird. Besonders die Verspätungen sind schlimm
da die VBG selten wartet und man so noch mal sinnlos umsteigen muss und noch später ankommt.

Die Züge sind unbequem (zwar nicht so unbequem wie die 612er aber dennoch unbequem) die 1.Klasse ist allerdings OK.
Habe jetzt auch schon öffters erlebt das keine Zugbegleiter drauf sind und bei verspätungen ist Chaos angesagt.....
Auch wird der Anschluss in Werdau,- Richtung Plauen nicht mit angesagt (bei Elektroansage)

Martin, ich geh selten mit Gepäck aufs WC! Schon alleine Deswegen kommt es einen Toilettengang nicht gleich!

Die Strecke Zwickau - Halle hat rein gar nichts mit S-BAHN im eigentlichen Sinne zu tun. (Meine Meinung)

...also ich hätte auch am Liebsten einen Gleisanschluss mit Bahnsteig an der Wohnungstüre. Und wer garantiert einen Sitzplatz ab Plauen/Hof? Es ist immer wieder ein Schauspiel, die Stimmen in einem gut gefüllten Zug zu vernehmen (warum nur so wenig Wagen, der Zug ist übervoll...) und dabei sind grade mal 65-75% der Sitzplätze belegt. Da stellen sich die Leute auf den Gang und schimpfen in ihren Bart hinein, aber haben nicht den Mut sich auf einen freien Platz in einer Vierergruppe zu setzen. Wo ein Wille ist auch ein Weg. Wer aber gern der erste im Zug sein möchte, kann zeitig genug am Abfahrtsbahnhof einsteigen... Und nebenbei ist mit dem Kauf einer Fahrkarte keine Sitzplatzgarantie erworben wurden, sondern die Beförderung von A nach B. Und wenn die erste Klasse bequemer ist, dann zahlt man den Mehrpreis und diesen Mehrqualität zu nutzen, oder man lässt es und beschwert sich aber auch nicht darüber.

Natürlich gehe ich nicht mit komplettem Gepäck auf das Klo, womöglich würde ich mehr dort lassen, als geplan. Aber wenn die ein Aus-/Ein-/Umstieg zu viel ist, dann ist die Eisenbahn nicht das richtige Verkehrsmittel für dich. Wenn man von sinnvollen Nahverkehrsleistungen sprechen soll, ist das nicht nur das Überangebot an Fahrzeugen(Sitzplatzen) und Direktverbindungen, sondern eher die Finanzierbarkeit und die Flächendeckung zu günstigen Zeiten.

Ich möchte damit natürlich nicht den Istzustand schönreden, nur sehe ich nicht gleich alles, was meiner Bequemlichkeit entgegnet als Negativ. Aber eines ist sicher nervig., nämlich das Umsteigen als Reisender (nicht als Pendler) in Leipzig. Denn wenn der Schwung die Rolltreppe und den Fahrstuhl zu stürmen versucht, ist ein geordnetes und schnelles Vorankommen Utopie. Die Wege sind zu lang und dabei ein Flaschenhals, daher müssen die Übergänge lang gehalten werden und damit steigt die Reisezeit.

Ach und Zugbegleiter fehlen nicht erst seit der S-Bahn... Und auch die "alten" Zugzielanzeiger im oberen Bahnhof sind nicht störungsfreier, als die elektronischen Ansagen im Edelhamster.

Und dass das Vogtland eine der vernachlässigten Regionen in Deutschland ist, will ich nicht bestreiten, das stimmt. Aber es gibt noch mehr davon. Nur wenn es zu Verspätungen kommt (egal welcher Grund), ist es woanders auch nicht besser als hier. Aber die Erfahrung wird jeder selber machen müssen, bevor er dies wirklich akzeptieren kann/will.


Ich komm auf jeden Fall jetzt wieder zügiger nach Stendal, auch wenn ich nicht in Reichenbach sondern in Werdau umsteigen muss.

Zitat von vogtlandbahner02 im Beitrag #4

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Ich finde das Vogtland wird in allen Teilen des Verkehrs sehr benachteiligt.

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Zitat von Andreas M. im Beitrag #6

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... könnte ich mir folgendes drei-gliedriges Konzept für die Zukunft durchaus vorstellen:

(1)
RE3 stündlich Hof-Dresden mit Halt nur in Plauen und Reichenbach

(2)
Verlängerung der S5X als beschleunigter Nahverkehr auf der Vogtland-Hauptstrecke, also mindestens zweistündlich (Leipzig-Werdau-)Zwickau-Plauen(-Hof) mit Halt z.B. in Lichtentanne, Neumark, Reichenbach, Netzschkau, Herlasgrün, Plauen, Mehltheuer, ggf. Schönberg
==> dafür Entfall der VL2 außer einigen Werktagsverdichtern Plauen-Zwickau mit Durchbindung zur VL3 von/nach Adorf/Brambach

(3)
VL5 stündlich Falkenstein-Plauen, nur mit Einzelleistungen bis Hof; Halt überall; Anschluß von/zur S5X in Herlasgrün aus/nach Falkenstein/Jocketa/Jößnitz (ungefähr zum 30er Knoten)

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Eigentlich ist das was du schreibst super! Wenn du es jetzt noch den Zweckverbänden verklickerst und die darauf anspringen, bist du der Held. Aber bei den Zweckverbänden, vorallem bei einem , sehe ich da schwarz.

Zitat von Selber im Beitrag #10

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Eigentlich ist das was du schreibst super! Wenn du es jetzt noch den Zweckverbänden verklickerst und die darauf anspringen, bist du der Held.

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