Für sehr fragwürdig halte ich die Argumentation in diesem Artikel, daß bei der Leipziger S-Bahn zuwenig Fahrzeuge vorhanden sind und man deswegen keine durchgehenden Züge bis Plauen anbietet. Bei einer Ausschreibung gewinnt zwar der "wirtschaftlichste" Anbieter und deswegen wird natürlich knapp kalkuliert bei der Zahl der Fahrzeuge. Das geht aber am Thema vorbei. Fakt ist doch, daß der Ast Hof-Plauen-Werdau nicht Bestandteil der Ausschreibung des MDSB-Netzes war und entgegen der ursprünglichen Ankündigungen eben auch nicht nachträglich beauftragt wurde. Deswegen hat DB Regio natürlich bisher auch keine zusätzlichen Fahrzeuge dafür bestellt, was bei einer entsprechenden Beauftragung des Astes Werdau-Plauen-Hof durch die Aufgabenträger m.E. durchaus möglich gewesen wäre, wenn auch wohl mit langer Lieferzeit.
für eine Direktverbindung fehlen die Einrichtungen zum Flügeln der Züge in Werdau und es würde uns bei der VBG massive Fahrgastverluste auf der Linie Zwickau-Plauen bringen. Der Stundentakt wäre in Frage gestellt. Übrigens die Schnellste Verbindung PLauen -Berlin führt jetzt über Mehltheuer.
Zitat von kst im Beitrag #3... und es würde uns bei der VBG massive Fahrgastverluste auf der Linie Zwickau-Plauen bringen. Der Stundentakt wäre in Frage gestellt.
Da bekommt für mich der Begriff 'Vogtländische Staatseisenbahn' gleich eine ganz neue Bedeutung. Aber ihr müsst selbst wissen, wo eure Prioritäten liegen.
Ich glaube nicht, dass das noch was wird. Schade ist es schon, dass man nicht mehr direkt nach Leipzig fahren kann, schließlich erfolgte die Elektrifizierung Reichenbach-Hof ja auch im Hinblick auf den Citytunnel.
Zitat von kst im Beitrag #3 ... für eine Direktverbindung fehlen die Einrichtungen zum Flügeln der Züge in Werdau
Ja. Nur bin ich mir nicht ganz sicher, was hier Ursache und Wirkung ist. Wenn die Aufgabenträger (und die Landesregierung) weiterhin ihren festen Willen bekundet hätten, den Flügelzug Werdau-Plauen-Hof über einen längeren Zeitraum bestellen zu wollen, dann kann ich mir nicht vorstellen, daß es an der Nachrüstung des fehlenden Deckungssignals gescheitert wäre. Software-Updates in der UZ Werdau hat es ja mehrere gegeben, wo man das mit hätte erledigen können.
Zitat von kst im Beitrag #3 ... und es würde uns bei der VBG massive Fahrgastverluste auf der Linie Zwickau-Plauen bringen. Der Stundentakt wäre in Frage gestellt.
Es ist nicht zu leugnen, daß eine durchgehende S5X am ehesten in Trassenlage der heutigen VL2 verkehren würde, wodurch sich S5X und VL2 dann zweistündlich abwechseln würden zwischen Werdau und Plauen. Die S5X müßte dann die wichtigsten Unterwegshalte mitbedienen, insbesondere Herlasgrün, wo eine Verknüpfung mit der VL5 geschaffen werden müßte, sowie ggf. Netzschkau und Neumark.
Natürlich wäre das für die Mitarbeiter der VBG ärgerlich und auch für die (wenigen) Stationen, die dann nur noch zweistündlich durch die VL2 bedient würden (Limbach zum Beispiel, denn zwischen Herlasgrün und Plauen bliebe ja der Stundentakt, wenn VL2 und VL5 alternierend verkehren). Andererseits könnten mit einer Durchbindung der S5X vielleicht auch wieder ein paar Arbeitsplätze von DB Regio in der Region entstehen?
Wenn man jedenfalls die Strukturpolitik für das Vogtland im Blick hat, dann ergäbe sich m.E. ein großer Vorteil durch eine direkte Anbindung an die MDSB. Dabei sind wahrscheinlich die psychologischen Effekte und Marketing-Effekte sogar noch wesentlich größer als der reale Effekt des wegfallenden Umstiegs. Ich bin jedenfalls überzeugt, daß hier große Fahrgastpotentiale erschlossen werden könnten durch einen direkten Anschluß an das Leipziger S-Bahn-Netz, die heute brachliegen bzw. die Straßen verstopfen.
Man darf auch nicht vergessen, daß die damalige Landesregierung die Elektrifizierung im Vogtland nicht zuletzt aus strukturpolitischen Erwägungen heraus vorangetrieben hat, um mittelfristig einen Anschluß des Vogtlandes an das MDSB-Netz zu ermöglichen. Heute scheint man das in Dresden vergessen zu haben.
Vielleicht sollte sich Herr Minister Dulig mal von seinem Parteikollegen Jurk erklären lassen, aus welchem Hauptgrund dieser damals als Verkehrsminister dankenswerterweise die Elektrifizierung im Vogtland so stark vorangetrieben hat: Er hat auch immer mit der zu verbessernden Anbindung des Vogtlandes an Leipzig argumentiert.
Natürlich müssen letztendlich die Aufgabenträger entscheiden, was sie bestellen. Die passenden Rahmenbedingungen muß aber der Freistaat schaffen. Wenn es schon 5 verschiedene Aufgabenträger im kleinen Sachsen sein müssen, dann muß man ihnen wenigstens seitens der Landesregierung die regionenübergreifenden strukturpolitischen Ziele verbindlich vorgeben und für eine reibungslose Zusammenarbeit untereinander sorgen.
Ansonsten gilt m.E. nach wie vor, was ich einen Beitrag weiter oben bereits schrieb.
Noch eine Lösung wäre den Alex von München - Hof zu verlängern (mit E-Lok) Hof nach Leipzig bis Halle über Flughafen - damit schlägt man 2 Fliegen / Anbindung Leipzig und Flughafen.
Zitat von ullu im Beitrag #8Noch eine Lösung wäre den Alex von München - Hof zu verlängern (mit E-Lok) Hof nach Leipzig bis Halle über Flughafen - damit schlägt man 2 Fliegen / Anbindung Leipzig und Flughafen. Damit wäre sogar den Bayern geholfen.
Naja, überregionale Fahrgäste fänden das sicher gut, aber der ALX lässt sich kaum in den S-Bahn-Takt integrieren.
Interessant erscheint mir dagegen das Modell zu sein, welches bei der S-Bahn Salzburg seit längerem angewendet wird. Die 50%ige Länderbahn-Tochter BLB fährt dort mit eigenen Fahrzeugen einen Umlauf auf der S-Bahn. Im Gegenzug wurde die S-Bahn von Freilassing auf die BLB-Strecke bis nach Reichenhall verlängert. Eine Kompatibilität der eingesetzten Fahrzeuge ist dazu nicht erforderlich.
Übertragen auf das MDSB-Netz könnte das zum Beispiel bedeuten, daß die Vogtlandbahn tunneltaugliche Triebwagen mietet oder vom Aufgabenträger gestellt bekommt (die VMS-1440 wären z.B. geeignet und eine Bestelloption besteht ohnehin noch) und im MDSB-Netz dann 1-2 eigene Umläufe fährt. Im Gegenzug könnte das Netz dann bis Plauen/Hof verlängert werden (Flügelungskonzept wäre allerdings schwierig zu organisieren).
Wie auch immer, es kommt vor allem darauf an, daß Freistaat und alle beteiligten Aufgabenträger wirklich einen attraktiven Schienenverkehr für das Vogtland in Richtung Leipzig wollen. Und daran mangelt es m.E. derzeit.