Der vormittägliche Nahgüter aus Plauen ist in Schönberg zum Halten gekommen. Währenddessen die Zuglok abgekuppelt wird, bespricht der Rangierleiter mit dem Meister das Rangiergeschäft. Im Vordergrund tuckert schon der Rangierhobel.
Umsetzen, Wasser nachfassen, Ankuppeln, Bremsprobe, fertig, mtv nach Plauen zurück; "Ausfahrt frei !"
Vor dem Nahgüterzug nach Schleiz, lassen wir noch schnell den Personenzug passieren. Die nette weibliche Haltepunktaufsicht erteilt vorschriftsmäßig die Abfahrt.
Die sächs. XI HT befördert die Lasten nach Schleiz. - Dünger für die BHG, Kohle für den örtlichen Kohlehändler, neue MZ-Motorräder für das werktätige Volk und so manches Stückgut für die heimische Industrie
Wenn bereits der Ansatz falsch ist, so führt strenge Logik unweigerlich zum falschen Ergebnis. Nur Unlogik gibt Dir jetzt noch die Chance, wenigstens zufällig richtig zu liegen.
Sehr schöne mit viel Liebe zum Detail gestaltete Modellbahn, aber bei der netten weiblichen Haltepunktaufsicht, die Zp9 zeigt, da war wohl der Wunsch der Vater des Gedanken. Auf Haltepunkten gab wohl der Zugführer den Abfahrauftrag und eine Aufsicht gab es nicht. Aber ich hab schon gelernt: Im Vochtland ist alles möglich!
Danke, aber ich will ja nicht Nörgeln, aber der Zugführer mit der karierten Fahne den gabs wohl zu Zeiten als noch Reisegepäck abgefertigt wurde nur im Vuochtland?? Kann mich nicht erinnern, dass mein Zugführer eine Fähnlein oder was anderes zeigte, er gab einen Pfiff mit der Pfeife und hob den Arm und dann gings los.
Weis nicht wo du her kommst oder wie alt du bist. Damals hatte jeder Zugführer so einen "Lappen"! Die DR Ost hatte das sogar im Signalbuch abgebildet. Die genaue Ausgabe reiche ich mal nach.
Die Erinnerung lässt wohl nach, es war 1960/61 als ich Reisezugschaffner rund um Dresden aber auch nach Erfurt, Berlin, Mageburg und Frankfurt/Oder gefahren bin. Auf vielen Bahnhöfen/Haltepunkten gab es keine Aufsicht, zb. nach Altenberg. Mein Zugführer gab dann den Abfahrauftrag.
Ja, mit der Zeit vergisst man so manches. Es ist eben auch schon sehr lange her. Ich kenne es noch ganz genau. Auf unseren Nebenstrecken rund um Falkenstein war der "Lappen" auf unbesetzten Stellen immer zur Hand des Zugführers. Trotzdem Danke, dass die Beiträge so intensiv gelesen werden. So kann mancher Fehler aufgedeckt werden bzw. man bekommt gute Hinweise aus der guten alten Zeit der Eisenbahn.
Hallo Pooostmäään, danke für die umfangreiche Aufklärung, an die grüne Signallampe kann ich mich noch erinnern, aber dann....Hier noch ein paar Hinweise, wie es so in der guten alten Bahnerzeit zuging:
Ich hatte einen Zugführer aus der Bahnzeit von vor 1945, der sehr auf seinen Status hielt. Stolz berichtete er, dass er noch nach Breslau und Regensburg gefahren war.
Er kam kaum aus seinen Packwagen, alle Arbeiten, die unter seiner Würde waren, musste der Schaffner machen, bis hin zur Lok ankuppeln, wenn es keinen Rangierer gab, ja das machte zu der Zeit zumeist der Heizer noch nicht. (Beim letzten Streik wollte man Kuppelgeld haben, ich weiß nicht, ob es stimmt.)
Auch Gepäckein- und ausladungen, wenns keinen Ladeschaffner gab, war nicht seine Sache, höchstens mal eine Fahrradannahme auf Fahrradkarte. Das mußte der Reisende aber selbst machen (ein- und ausladen). Auch Fahrkartenkontrolle und Ordnungsrufe an die Reisenden u.ä. waren nicht seine Sache.
Auf -heute würde man sagen- hochwertigen Schnellzügen, z.B. nach Stralsung über Magdeburg oder Erfurt/Meiningen über Karl-Marx-Stadt gab es zu der Zeit noch eine richtige Mannschaft, über die der Zugführer wachte, also zwei Schaffner, zwei Ladeschaffner und eine Dienstfrau. Ja, letzteres gab es auch noch zu dieser Zeit als Auslaufmodell. Diese sorgte für Sauberkeit im Zug während der Fahrt, und auf längeren Aufenthalten wischte sie die Griffstangen an den Einstiegstüren ab.
Die jüngeren Zugführer waren aber überwiegend kooperativ, hatten diesen Dünkel nicht mehr.